Verschiedene Darreichungsformen der Hormonersatztherapie: Tabletten, Pflaster, Gel und Creme im Vergleich
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Hormonersatztherapie Darreichungsformen: Tabletten, Pflaster, Gel oder Creme?

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Tabletten, Pflaster, Gel oder Creme? Entdecken Sie alle HRT-Darreichungsformen im Vergleich mit Vor- und Nachteilen für eine fundierte Entscheidung.

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Die Wahl der richtigen Darreichungsform ist eine wichtige Entscheidung bei der Hormonersatztherapie. Ob Tabletten, Pflaster, Gel oder Creme – jede Anwendungsform hat ihre eigenen Vorteile und ist für unterschiedliche Bedürfnisse geeignet. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die verschiedenen HRT-Darreichungsformen, ihre Wirkweise und welche Form am besten zu Ihrer persönlichen Situation passt.

Überblick: Die wichtigsten HRT-Darreichungsformen

Die Hormonersatztherapie kann auf verschiedene Arten verabreicht werden. Die Wahl der Darreichungsform beeinflusst nicht nur den Komfort der Anwendung, sondern auch die Wirkweise und das Risikoprofil der Behandlung.

Die häufigsten Darreichungsformen der Hormonersatztherapie sind:

Systemische Anwendung (für den ganzen Körper):

  • Tabletten zur oralen Einnahme
  • Hautpflaster (transdermale Anwendung)
  • Gele zum Auftragen auf die Haut
  • Subkutane Implantate (selten)
  • Intramuskuläre Spritzen (selten)

Lokale Anwendung (hauptsächlich vaginal):

  • Vaginale Cremes
  • Vaginale Zäpfchen oder Ovula
  • Vaginalring

Die systemischen Formen behandeln Beschwerden im ganzen Körper wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen. Lokale Anwendungen konzentrieren sich hauptsächlich auf vaginale Symptome wie Trockenheit und Beschwerden beim Geschlechtsverkehr.

Tabletten: Die klassische orale Hormonersatztherapie

Wie Tabletten wirken

Bei der oralen Einnahme von HRT-Tabletten werden die Hormone über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen und gelangen zunächst in die Leber. Dort findet der sogenannte First-Pass-Effekt statt – die Leber verstoffwechselt einen Teil der Hormone, bevor sie in den Blutkreislauf gelangen.

Verfügbare Präparate

Tabletten gibt es in verschiedenen Varianten:

  • Reine Östrogen-Präparate (bei Frauen ohne Gebärmutter)
  • Kombinationspräparate mit Östrogen und Gestagen (bei Frauen mit Gebärmutter)
  • Sequenzielle Präparate (verschiedene Hormondosen in unterschiedlichen Zyklusabschnitten)
  • Kontinuierliche Kombinationspräparate (gleichbleibende Dosis)

Vorteile der Tabletten

Einfache Anwendung: Eine Tablette täglich, meist zur gleichen Zeit – die Einnahme ist unkompliziert und lässt sich gut in den Alltag integrieren.

Präzise Dosierung: Die Hormondosis ist exakt vorgegeben und gleichbleibend, was die Therapieplanung erleichtert.

Bewährtes Konzept: Tabletten sind die am längsten etablierte Form der HRT mit umfangreicher Studienlage.

Diskret: Die Einnahme ist unauffällig und hinterlässt keine sichtbaren Spuren auf der Haut.

Nachteile der Tabletten

Erhöhtes Thromboserisiko: Der First-Pass-Effekt in der Leber führt zur Bildung von Gerinnungsfaktoren, was das Risiko für Blutgerinnsel leicht erhöht – besonders bei Frauen über 60 oder mit bestimmten Risikofaktoren.

Belastung der Leber: Die Hormone müssen die Leber passieren, was bei Lebererkrankungen problematisch sein kann.

Magen-Darm-Beschwerden: Manche Frauen erleben zu Beginn Übelkeit oder Magenbeschwerden.

Tägliche Einnahme erforderlich: Das Vergessen einer Tablette kann zu Hormonschwankungen führen.

Für wen eignen sich Tabletten?

Tabletten sind ideal für Frauen, die:

  • Eine unkomplizierte, diskrete Anwendung bevorzugen
  • Kein erhöhtes Thromboserisiko haben
  • Keine Lebererkrankungen haben
  • Keine Hautprobleme oder Allergien auf Pflaster haben

Pflaster: Transdermale Hormonzufuhr über die Haut

Wie Pflaster wirken

Hormonpflaster geben kontinuierlich Hormone über die Haut ab. Diese gelangen direkt ins Blut und umgehen die Leber vollständig. Man spricht von transdermaler Anwendung.

Verfügbare Präparate

Es gibt verschiedene Pflaster-Typen:

  • Reine Östrogen-Pflaster
  • Kombinationspflaster mit Östrogen und Gestagen
  • Unterschiedliche Wirkdauern (meist 3-4 Tage oder 7 Tage)
  • Verschiedene Dosierungen

Vorteile der Pflaster

Geringeres Thromboserisiko: Da die Leber umgangen wird, ist das Risiko für Blutgerinnsel deutlich niedriger als bei Tabletten – ein wichtiger Vorteil besonders für Risikopatientinnen.

Gleichmäßige Hormonabgabe: Das Pflaster gibt kontinuierlich Hormone ab, was zu stabilen Hormonspiegeln ohne Schwankungen führt.

Keine tägliche Einnahme: Je nach Präparat muss das Pflaster nur zwei Mal pro Woche oder einmal wöchentlich gewechselt werden.

Keine Belastung des Magen-Darm-Trakts: Ideal für Frauen mit Verdauungsproblemen oder nach Magenoperationen.

Einfaches Absetzen: Bei Nebenwirkungen kann das Pflaster sofort entfernt werden und die Hormonzufuhr stoppt.

Nachteile der Pflaster

Hautirritationen: An der Klebestelle können Rötungen, Juckreiz oder allergische Reaktionen auftreten – bei etwa 15-20 Prozent der Anwenderinnen.

Sichtbar: Das Pflaster ist auf der Haut sichtbar und kann beim Baden oder Sport als störend empfunden werden.

Haftungsprobleme: Bei starkem Schwitzen, in der Sauna oder beim Schwimmen kann das Pflaster sich lösen.

Eingeschränkte Flexibilität: Die Dosis lässt sich nicht so einfach anpassen wie bei Tabletten oder Gel.

Für wen eignen sich Pflaster?

Pflaster sind besonders geeignet für Frauen, die:

  • Ein erhöhtes Thromboserisiko haben (Übergewicht, Rauchen, familiäre Vorbelastung)
  • Über 60 Jahre alt sind
  • Leberprobleme oder Magen-Darm-Erkrankungen haben
  • Eine gleichmäßige Hormonzufuhr ohne Schwankungen bevorzugen
  • Keine empfindliche Haut oder Pflasterallergien haben

Gel: Flexible transdermale Hormontherapie

Wie Gel wirkt

Hormon-Gel wird täglich auf die Haut aufgetragen – meist auf Arme, Schultern oder Oberschenkel. Die Hormone ziehen über mehrere Stunden ein und gelangen wie beim Pflaster transdermال ins Blut, ohne die Leber zu belasten.

Verfügbare Präparate

Gele gibt es hauptsächlich als:

  • Reine Östrogen-Gele (Gestagen muss separat eingenommen werden)
  • Dosierpumpen für präzise Dosierung
  • Einzeldosis-Beutel für unterwegs
  • Verschiedene Östrogenkonzentrationen

Vorteile des Gels

Flexible Dosisanpassung: Die Dosis lässt sich sehr individuell anpassen – sogar tageweise bei Bedarf.

Geringeres Thromboserisiko: Wie Pflaster umgeht auch Gel die Leber und minimiert damit das Gerinnungsrisiko.

Keine Hautirritationen: Anders als Pflaster verursacht Gel keine dauerhaften Hautreizungen durch Klebstoffe.

Unsichtbar: Nach dem Einziehen ist die Anwendung nicht sichtbar.

Gleichmäßige Hormonabgabe: Die Hormonaufnahme erfolgt kontinuierlich über den Tag.

Nachteile des Gels

Tägliche Anwendung: Das Gel muss jeden Tag zur gleichen Zeit aufgetragen werden.

Einziehzeit beachten: Nach dem Auftragen sollte die Haut etwa 5-10 Minuten antrocknen. Sport, Duschen oder Schwimmen sollten erst nach mindestens einer Stunde erfolgen.

Übertragungsrisiko: Bei Hautkontakt mit anderen Personen (besonders Kindern oder Partnern) kurz nach dem Auftragen können Hormone übertragen werden.

Klebrige Konsistenz: Manche Frauen empfinden das Gel als unangenehm auf der Haut.

Zusätzliches Gestagen nötig: Bei Frauen mit Gebärmutter muss zusätzlich ein Gestagen-Präparat eingenommen werden.

Für wen eignet sich Gel?

Gel ist ideal für Frauen, die:

  • Eine flexible Dosisanpassung wünschen
  • Hautprobleme mit Pflastern haben
  • Ein erhöhtes Thromboserisiko haben
  • Die transdermale Anwendung ohne sichtbares Pflaster bevorzugen
  • Diszipliniert genug für die tägliche Anwendung sind

Vaginale Anwendung: Cremes, Zäpfchen und Ringe

Wie vaginale Präparate wirken

Vaginale Hormonpräparate werden direkt in die Scheide eingeführt und wirken hauptsächlich lokal. Ein kleiner Teil der Hormone gelangt auch in den Blutkreislauf, aber in viel geringerer Menge als bei systemischen Anwendungen.

Verfügbare Präparate

Für die vaginale Anwendung gibt es:

  • Östrogen-haltige Cremes (mit Applikator)
  • Vaginale Zäpfchen oder Ovula
  • Vaginalringe (geben kontinuierlich niedrig dosiertes Östrogen ab)

Vorteile vaginaler Anwendungen

Gezielte Wirkung: Perfekt für lokale Beschwerden wie Scheidentrockenheit, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder wiederkehrende Harnwegsinfekte.

Niedrige Hormondosis: Da die Hormone lokal wirken, sind nur sehr geringe Mengen nötig.

Minimale systemische Wirkung: Kaum Belastung für den restlichen Körper, daher sehr sicheres Risikoprofil.

Auch bei Kontraindikationen möglich: Selbst Frauen, die keine systemische HRT nehmen dürfen, können oft vaginale Präparate verwenden.

Nachteile vaginaler Anwendungen

Nur bei lokalen Beschwerden wirksam: Systemische Symptome wie Hitzewallungen oder Schlafstörungen werden nicht behandelt.

Intimes Einführen: Manche Frauen empfinden die vaginale Anwendung als unangenehm.

Regelmäßige Anwendung: Je nach Präparat muss die Anwendung täglich oder mehrmals wöchentlich erfolgen.

Beeinträchtigung des Sexuallebens: Direkt nach der Anwendung kann das Empfinden beim Geschlechtsverkehr beeinträchtigt sein.

Für wen eignen sich vaginale Präparate?

Vaginale Anwendungen sind geeignet für Frauen, die:

  • Hauptsächlich unter vaginaler Trockenheit oder Beschwerden beim Geschlechtsverkehr leiden
  • Keine systemischen Wechseljahresbeschwerden haben
  • Aus gesundheitlichen Gründen keine systemische HRT nehmen können
  • Eine lokale Behandlung ohne systemische Hormonwirkung bevorzugen

Spezielle Darreichungsformen: Spritzen und Implantate

Neben den gängigen Formen gibt es auch seltenere Anwendungsmöglichkeiten:

Intramuskuläre Spritzen

Hormonspritzen werden in den Muskel injiziert und geben über Wochen bis Monate Hormone ab. Diese Form wird heute nur noch selten verwendet, da sie zu stark schwankenden Hormonspiegeln führt und die Dosisanpassung schwierig ist.

Subkutane Implantate

Kleine Hormonstäbchen werden unter die Haut implantiert und geben über mehrere Monate Östrogen ab. Diese Methode ist in Deutschland kaum noch verbreitet, da sie einen kleinen chirurgischen Eingriff erfordert und bei Nebenwirkungen nicht einfach rückgängig gemacht werden kann.

Vergleichstabelle: Welche Darreichungsform passt zu mir?

KriteriumTablettenPflasterGelVaginal
AnwendungshäufigkeitTäglich2x/Woche oder 1x/WocheTäglichTäglich bis 3x/Woche
ThromboserisikoLeicht erhöhtGeringGeringMinimal
HautirritationenKeineHäufigSeltenKeine
LeberbelastungJaNeinNeinMinimal
DosisflexibilitätGeringGeringHochMittel
DiskretionHochMittelHochMittel
Bei lokalen BeschwerdenBedingtBedingtBedingtSehr gut
Bei systemischen BeschwerdenSehr gutSehr gutSehr gutNicht geeignet

Faktoren für die Wahl der richtigen Darreichungsform

Die optimale HRT-Darreichungsform hängt von verschiedenen individuellen Faktoren ab:

Gesundheitliche Faktoren

Thromboserisiko: Bei erhöhtem Risiko (Übergewicht, Rauchen, familiäre Vorbelastung, Alter über 60) sollten transdermale Formen (Pflaster oder Gel) bevorzugt werden.

Lebererkrankungen: Bei Leberproblemen sind transdermale Anwendungen deutlich besser geeignet als Tabletten.

Hautempfindlichkeit: Bei Allergien oder empfindlicher Haut sind Gel oder Tabletten besser als Pflaster.

Magen-Darm-Probleme: Bei Verdauungsstörungen oder nach Magenoperationen sind transdermale Formen vorzuziehen.

Art der Beschwerden

Systemische Symptome (Hitzewallungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen): Alle systemischen Darreichungsformen geeignet – Tabletten, Pflaster oder Gel.

Lokale vaginale Beschwerden: Vaginale Cremes, Zäpfchen oder Ringe sind erste Wahl.

Kombinierte Beschwerden: Systemische HRT kann mit vaginaler Anwendung kombiniert werden.

Persönliche Präferenzen und Lebensstil

Tägliche Routine: Wenn Sie gut mit täglichen Ritualen umgehen, sind Tabletten oder Gel geeignet. Bei Problemen mit der Regelmäßigkeit sind Pflaster besser.

Sport und Sauna: Pflaster können sich lösen – hier sind Gel oder Tabletten praktischer.

Diskretion: Tabletten und Gel sind unauffälliger als sichtbare Pflaster.

Reisen: Tabletten sind am einfachsten zu transportieren, Gel in Einzeldosis-Beuteln ebenfalls praktisch.

Kombination verschiedener Darreichungsformen

Manchmal kann die Kombination verschiedener Formen sinnvoll sein:

Östrogen transdermal + Gestagen oral: Viele Frauen nutzen Östrogen-Pflaster oder Gel und nehmen das notwendige Gestagen als Tablette ein. So profitiert man vom niedrigeren Thromboserisiko des transdermalen Östrogens.

Systemische HRT + vaginale Anwendung: Bei starken lokalen Beschwerden trotz systemischer Therapie kann zusätzlich ein vaginales Östrogen-Präparat verwendet werden.

Wechsel je nach Situation: Manche Frauen wechseln zwischen Darreichungsformen – etwa von Pflaster auf Tabletten im Urlaub oder bei Hautproblemen.

Dosisanpassung bei verschiedenen Darreichungsformen

Die Hormondosis muss individuell angepasst werden, unabhängig von der Darreichungsform:

Start mit niedriger Dosis: Üblicherweise beginnt man mit der niedrigsten wirksamen Dosis und steigert bei Bedarf.

Regelmäßige Kontrolle: Nach 3-6 Monaten sollte überprüft werden, ob die Dosis optimal ist – zu hoch, zu niedrig oder genau richtig.

Symptomorientierte Anpassung: Die Dosis richtet sich nach dem Verschwinden der Beschwerden, nicht nach Blutwerten.

Unterschiedliche Wirkstärken: Bei verschiedenen Darreichungsformen kann die gleiche Hormondosis unterschiedlich stark wirken – ein Wechsel erfordert daher oft eine Dosisanpassung.

Wechsel zwischen Darreichungsformen

Ein Wechsel der Darreichungsform während der Therapie ist problemlos möglich:

Gründe für einen Wechsel:

  • Hautirritationen bei Pflastern
  • Unzureichende Wirkung der aktuellen Form
  • Verändertes Risikoprofil (z.B. neu aufgetretenes Thromboserisiko)
  • Persönliche Präferenz oder Lebensstiländerung

So funktioniert der Wechsel:

  1. Besprechen Sie den Wunschwechsel mit Ihrer Ärztin
  2. Die neue Darreichungsform wird mit angepasster Dosis verschrieben
  3. Der Wechsel erfolgt nahtlos – am Tag nach der letzten Einnahme bzw. nach Entfernung des letzten Pflasters
  4. In den ersten Wochen auf Beschwerden oder Nebenwirkungen achten
  5. Nach 4-6 Wochen Kontrolltermin zur Bewertung

Häufige Anwendungsfehler und wie Sie sie vermeiden

Bei Tabletten

Fehler: Unregelmäßige Einnahmezeiten Lösung: Tablette immer zur gleichen Tageszeit einnehmen, eventuell mit Erinnerungsfunktion im Handy

Fehler: Vergessene Einnahme Lösung: Vergessene Tablette innerhalb von 12 Stunden nachnehmen, danach normal weitermachen

Bei Pflastern

Fehler: Pflaster immer auf dieselbe Hautstelle kleben Lösung: Stelle bei jedem Wechsel variieren, um Hautirritationen zu vermeiden

Fehler: Pflaster auf beschädigte oder gereizte Haut kleben Lösung: Nur auf gesunde, saubere und trockene Haut aufbringen

Fehler: Verwendung von Cremes oder Ölen unter dem Pflaster Lösung: Haut sollte fettfrei sein, keine Lotionen vor dem Aufkleben verwenden

Bei Gel

Fehler: Zu schnelles Anziehen nach dem Auftragen Lösung: Mindestens 5-10 Minuten warten, bis das Gel getrocknet ist

Fehler: Auftragen auf verschiedene Körperstellen mit unterschiedlicher Aufnahme Lösung: Immer auf dieselben Stellen auftragen (z.B. immer Oberarme), nicht auf Brust oder Gesicht

Fehler: Hautkontakt mit anderen Personen kurz nach dem Auftragen Lösung: Mindestens eine Stunde warten oder aufgetragene Stelle mit Kleidung bedecken

Bei vaginalen Präparatenn

Fehler: Anwendung direkt vor dem Geschlechtsverkehr Lösung: Mindestens 2-3 Stunden Abstand einhalten oder vor dem Schlafengehen anwenden

Fehler: Zu tief einführen Lösung: Nur im vorderen Scheidendrittel anwenden für optimale Wirkung

Kosten und Kostenübernahme der verschiedenen Formen

Die Kosten für HRT-Präparate variieren je nach Darreichungsform:

Tabletten: Meist 15-40 Euro pro Monat, Generika oft günstiger Pflaster: Etwa 20-50 Euro pro Monat Gel: Circa 25-45 Euro pro Monat Vaginale Präparate: 15-35 Euro pro Monat

Kostenübernahme durch die Krankenkasse:

  • Gesetzliche Krankenkassen übernehmen HRT-Präparate zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden
  • Rezeptgebühr: 5-10 Euro pro Medikament (bei gesetzlich Versicherten)
  • Zuzahlungsbefreiung möglich bei chronischen Erkrankungen oder nach Erreichen der Belastungsgrenze

Die Darreichungsform selbst hat keinen Einfluss auf die Kostenübernahme – alle gängigen Formen werden von den Krankenkassen erstattet, sofern sie medizinisch indiziert sind. Detaillierte Informationen zur Kostenübernahme der Hormonersatztherapie durch Krankenkassen finden Sie in unserem separaten Artikel.

Fazit: Die beste Darreichungsform für Ihre persönliche Situation

Es gibt nicht die eine “beste” Darreichungsform der Hormonersatztherapie – die optimale Wahl hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen, Ihrem Gesundheitsprofil und Ihren persönlichen Präferenzen ab.

Wichtigste Erkenntnisse:

Transdermale Formen (Pflaster und Gel) haben ein geringeres Thromboserisiko als Tabletten und sind besonders für Frauen über 60 oder mit Risikofaktoren geeignet

Tabletten sind am einfachsten anzuwenden und bieten eine präzise, gleichbleibende Dosierung

Gel ermöglicht die flexibelste Dosisanpassung und verursacht keine Hautprobleme wie Pflaster

Vaginale Präparate sind ideal für lokale Beschwerden und können auch bei Kontraindikationen für systemische HRT oft verwendet werden

✓ Ein Wechsel zwischen Darreichungsformen ist jederzeit möglich und manchmal sogar empfehlenswert

Die Entscheidung für eine Darreichungsform sollten Sie gemeinsam mit Ihrer Ärztin treffen. Berücksichtigen Sie dabei:

  • Ihr persönliches Risikoprofil (Thrombose, Leber, Haut)
  • Die Art Ihrer Beschwerden (systemisch oder lokal)
  • Ihren Lebensstil und Ihre Präferenzen
  • Mögliche Vorerkrankungen oder Kontraindikationen

Scheuen Sie sich nicht, die Darreichungsform zu wechseln, wenn Sie mit der aktuellen nicht zufrieden sind. Das Wichtigste ist, dass Sie eine Form finden, mit der Sie sich wohlfühlen und die Sie langfristig konsequent anwenden können – denn nur eine regelmäßig angewendete Therapie kann Ihre Lebensqualität in den Wechseljahren nachhaltig verbessern.

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